Im Oktober 2016 begann die Akademie für Lokale Demokratie e.V. in Kooperation mit dem Regionalmanagement Leipziger Muldenland das Planspiel Jugendkreistag mit Schülerinnen und Schülern aus Naunhof und Grimma durchzuführen. Gefördert über die Richtlinie LEADER – RL LEADER/2014 führten wir zum Abschluss unseres Projektes am 12. September 2017 im Soziokulturellen Zentrum „Die Villa“ in Leipzig einen Fachtag durch, der insbesondere Möglichkeiten und Grenzen langfristiger Jugendbeteiligung zum Thema machte.
Unter dem Titel „Jugendbeteiligung nachhaltig gestalten“ wurde vor allem die Rolle des Planspiels Jugendkreistag als langfristige politische Beteiligungsmöglichkeit vorgestellt und diskutiert. Nachdem Projektleiterin Nina Kaiser von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichtete, stellte Prof. Dr. Jens Weiß von der Hochschule Harz wesentliche Ergebnisse der Evaluation des Projektes vor. Mit einer theoretischen Perspektive auf Postdemokratie unterfütterte Prof. Dr. Weiß sein Evaluationsfazit mit zentralen Forderungen an beteiligungsorientierte Projekte zur Förderung von politischer Partizipation von Kindern und Jugendlichen. So sollte ein konsequenter Realitätsbezug geschaffen und die Partizipation im gesamten politischen Prozess gewährleistete werden.
Neben der Präsentation der Projektergebnisse ist es dem Fachtag zudem gelungen, ausgehend von den Erfahrungen sowohl im Leipziger Land als auch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld darüber zu berichten, wie die Verbesserung und Verstetigung der Partizipation Jugendlicher gelingen kann. Carlo Hohnstedter, Vertreter des Kinder- und Jugendparlaments Borna, sprach sich für eine allgemeine „Verpflichtung der Kommunen, hauptamtliche Stellen für kommunale Jugendreferent/innen zu schaffen“, aus. Dagegen forderte Andreas Berger, Jugendwart der evangelischen Jugendarbeit im Leipziger Land, vielmehr die Verstetigung von Beteiligungsstrukturen und Mitwirkungsrechten: „Alles was die Jugend selber angeht, lagern wir aus und lassen Gremien entstehen, die sich dann im Besonderen für die Belange junger Menschen einsetzen.“
Der Fachtag endete mit gelungenen Abschlussimpulsen der Referent/innen, die die Ergebnisse und Resümees aus den Workshops vorstellten. Zum Abschluss wurde das Stichwort „Alles kann nichts muss“ aufgerufen und mögliche Grenzen eigener Ansprüche und Erwartungen als Vertreter/innen beteiligungsorientierter Jugendprojekte formuliert.
Wir danken für das rege Interesse an unserem Fachtag und für die vielen Anstöße zum Weiterdenken.
Projektträger des Planspiels Jugendkreistag ist die Akademie für lokale Demokratie e.V. aus Leipzig. Unterstützt wird der Verein vom Leipziger Landkreis, dem Regionalmanagement Leipziger Muldenland sowie den Gymnasien aus Grimma und Naunhof. Das Projekt wird gefördert über die Förderrichtlinie LEADER – RL LEADER/2014.
Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
